CDU-Fraktion im Gespräch mit Naturschutzbeauftragten der Hansestadt

16.08.2019

„Die Teilbarkeit von Flächen ist endlich“, erklärte Johannes Schindler, der Vorsitzende des Naturschutzbeirates der Hansestadt Lübeck. Er forderte gegenüber der CDU-Fraktion eine höhere Sorgfalt und mehr Transparenz beim Flächenverbrauch in der Hansestadt. Landschaftsschutz und Wohnraumknappheit dürfe man nicht gegeneinander ausspielen. „Die Hansestadt entlässt häufig Teilflächen sehr schnell aus dem Landschaftsschutz, um ein neues Wohnbau- oder Gewerbegebiet auszuweisen“, kritisierte Schindler gegenüber den CDU-Mitgliedern während einer Fraktionssitzung.

Der Fraktionsvorsitzende Oliver Prieur bedankte sich bei Schindler für sein Kommen. „Uns ist der regelmäßige und konstruktiver Austausch nicht nur in den Ausschüssen sehr wichtig. Denn bei unserer Arbeit geht es immer um das Machbare – um Kompromisse. So sehen wir Wohnungsbau und Landschaftsschutz grundsätzlich nicht als Gegensatz.“

Als Vorsitzender des Naturschutzbeirates ist Johannes Schindler per Satzung gleichzeitig Naturschutzbeauftragter der Hansestadt und beratendes Mitglied im Umwelt- und im Bauausschuss. Daher sieht er auch manche Beschlüsse der Gremien differenzierter. Die Ausrufung des Klima-Notstandes sei nach seiner Ansicht eine Marketingmaßnahme gewesen, um einen eingängigen Begriff zu kreieren. Es sollte hier zu keiner Verwechselung mit dem Rechtsbegriff „Notstand“ kommen.

Wichtiger sei für ihn die Begrünung und Durchlüftung einiger Lübecker Stadtteile. Nur so könne man erreichen, dass im Sommer in der Nacht die Temperaturen signifikant sinken und den Menschen Abkühlung bringen. In diesem Zusammenhang nannte er auch das Verschwinden der Alleen problematisch. „Einige Straßen tragen zwar noch die Bezeichnung Allee im Namen, aber die straßenbegleitenden Bäume fehlten z.B. an Teilen der Ratzeburger Allee“, so Schindler.

Nach einem regen Austausch bedankte sich Prieur, auch für die politischen Anregungen. „Wir haben als Fraktion aus dem Gespräch zahlreiche Anregungen und Ansatzpunkte für unsere politische Arbeit in den verschiedenen Ausschüssen und der Bürgerschaft mitgenommen. Das war uns sehr wichtig.“