Die Kuh ist vom Eis

21.08.2019

Der Weg zur Bebauung des Schlachthofgeländes ist frei

„Wir haben die verhärteten Positionen aufgebrochen und einen Kompromiss gefunden“, freut sich der Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion Oliver Prieur. Und ein Kompromiss war dringend nötig. Der alte Schlachthof hatte 2006 seinen Betrieb eingestellt. Seit 2011 wurde das Areal nicht mehr genutzt. Die Verwaltung wollte ausschließlich Wohnungsbau. Die Stadt hatte es aber versäumt, das Grundstück zu erwerben. Der neue Eigentümer, die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland, wollte einen Markt mit 3.800 qm Verkaufsfläche und 130 Wohnungen errichten. Zwei gegensätzliche Gutachten aus dem Jahr 2016 geben dem jeweiligen Auftraggeber Recht.

„Für keine Seite war es sinnvoll, auf der eigenen Position zu verharren. Vor allem hätten die Anlieger weitere Jahre auf eine Bauruine geschaut“, so Prieur. Jetzt wird ein Markt mit 2.900 qm entstehen und 260 Wohnungen. Davon sollen 100 sozial gefördert werden. „Ohne eine Kooperation von CDU und SPD in der Hansestadt wäre dieser Kompromiss nicht zustande gekommen“, erklärte der Vorsitzende der CDU-Fraktion. „Beide Volksparteien waren an einer schnellen Lösung interessiert. Jetzt ist die Kuh vom Eis. Der Stillstand ist aufgehoben.“

Dass es weiterhin Kritik an der Lösung gibt, wundert den CDU-Mann nicht. „Die jetzigen Kritiker möchten ihre Maximalforderungen durchsetzen. Doch so funktioniert Demokratie nicht. Wer nicht kompromissbereit ist, verursacht Stillstand. Und den kann sich die Hansestadt nicht leisten. CDU und SPD sind angetreten, den Stillstand aufzuheben. Ein erster großer Schritt ist getan“, so Prieur abschließend.