Angsträume vermeiden und beseitigen

30.11.2018

Unter dem Überbegriff „Straßenkriminalität“ werden 22 Delikte zusammengefasst, die ihren Ausgangspunkt auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen haben. Diese Delikte werden als „Bürgerinnen und Bürger belastende Kriminalität“ bezeichnet und von der Öffentlichkeit besonders aufmerksam wahrgenommen. Sie beeinflussen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in hohem Maße.

„Die uneingeschränkte und angstfreie Teilnahme am Leben im öffentlichen Raum ist für die CDU zentraler Aspekt der sozialen Sicherheit“, erklärte Jochen Mauritz, sicherheitspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. „Sie bildet in Großstädten einen wichtigen Indikator für Lebensqualität.“ Untersuchungen belegen, dass vor allem die Dunkelheit Einfluss darauf hat, ob ein Raum als Angstraum eingeschätzt wird oder nicht. Es dürfe nicht übersehen werden, dass „Angsträume“ für das Alltagsverhalten und das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum wirkungsmächtig sind, auch wenn das Gefährdungs- und Unsicherheitsgefühl statistisch nicht erklärbar sind. Angsträume würden als dunkle, unbelebte, ungepflegte, uneinsehbare Räume beschrieben, in denen sich „unangenehme Personengruppen“ aufhalten.

Aus dem subjektiven Sicherheitsgefühl und den Kriminalitätsängsten resultiert mit einem möglichen Vermeidungsverhalten eine Verhaltensanpassung. Als typische, angstvermeidende Strategien in den Abend- und Nachtstunden gelten z.B. Umwege in Kauf nehmen, bestimmte Orte meiden, nicht zu Fuß gehen, nicht den öffentlichen Nahverkehr nutzen, den PKW oder ein Taxi nehmen, sich abholen lassen, nicht alleine ausgehen oder gar nicht mehr ausgehen. Diese „Sicherheitsstrategien“ nehmen mit dem Alter zu.

„Wenn die Gesamthelligkeit abnimmt, vermindert sich die Sehschärfe, das Kontrastsehen ist reduziert und die Entfernungseinschätzung verschlechtert sich. Dunkelheit führt dazu, dass die Farberkennung eingeschränkt ist, die Blendgefahr steigt und die Erkennbarkeit herabgesetzt wird“, erläutert Mauritz. Daher sei eine ausreichende Beleuchtung im öffentlichen Raume ein wichtiger Faktor, um Angsträume zu reduzieren. Beleuchtung müsse eine sichere Fortbewegung, eine gute räumliche Orientierung, eine ausreichende Detailwahrnehmung und eine rechtzeitige Gefahrenerkennung gewährleisten.

Aus diesen Gründen hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion bereits im September und jetzt zum Haushalt 2019 einige Anträge gestellt, die das Sicherheitsgefühl in verschiedenen Bereichen verbessern sollen.

• Beleuchtung entlang der Kanaltrave (VO/2018/06440) (Bereits im September in den Bauausschuss überwiesen, mit der Maßgabe der erneuten Beratung in der Bürgerschaft.)
• Schulwegbeleuchtung von der Fackenburger Allee zur Emil Possehl Schule (VO/2018/06696)
• Schutz der Veranstaltungen im Rathaus (VO/2018/06695)
• Verbesserung von Fahrradwegen (VO/2018/06711: Steigerung der Investitionen in den Um- und Ausbau von Radwegen auf 2 Mio. Euro jährlich.)
• Angsträume vermeiden und beseitigen (VO/2018/06881: Im Rahmen des Haushaltes werden 1 Mio. Euro für Maßnahmen zur Beseitigung von Angsträumen bereitgestellt.)