Behindert Lübecker Baustellenchaos die Rettungsdienste?

03.08.2016

Ein klemmender Poller an der Untertrave behinderte jüngst die Fahrt der Feuerwehr zu einem Einsatzort auf der Altstadtinsel.

„Ich frage mich, warum die Einsatzkräfte diesen Weg gewählt haben“, erklärte der sicherheitspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Jochen Mauritz. Das Beispiel zeige allerdings, mit welchen verkehrstechnischen Hindernissen Feuerwehr und Rettungsdienst in Lübeck immer wieder zu kämpfen haben.

Für die Baustelle auf der Possehlbrücke wird inzwischen eine Feuerwehrampel diskutiert, damit Rettungskräfte ungehindert passieren können. Nach Ansicht des CDU-Experten benötigt die Hansestadt ein Gesamtkonzept, um Hindernisse für die Rettungsdienste zu vermeiden. Dazu gehöre nach Mauritz Ansicht mehr als eine Regelung für einzelne Baustellen.

Denn immer wieder verhindert die Verkehrssituation und -dichte in der Hansestadt, dass die Rettungskräfte von Feuerwehr und Notarzt innerhalb der vorgeschriebenen Frist am Einsatzort eintreffen. Rettungswagen und Notarztfahrzeuge konnten in 2015 nur in 91% der Fälle innerhalb von 10 Minuten nach Notrufeingang am Einsatzort sein. Als Grund dafür gab die Verwaltung „wegen schwieriger Verkehrssituationen (z.B. Baustellen)“ an.

Dazu sagte Mauritz: „Wir brauchen Verkehrskonzepte und ein Baustellenmanagement, die nicht zu Lasten der Rettungsdienste gehen. Verlängern sich Rettungszeiten durch Baustellen, können die vorgeschriebenen Fristen nicht eingehalten werden. Und das kann unter Umständen lebensgefährlich sein. Die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung ist eine der wichtigsten Aufgaben des Staates und damit der Hansestadt Lübeck.“