
Die CDU-Mitglieder im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung der Hansestadt Lübeck besuchten die Feuerwache 4 in Lübeck Schlutup. Die Feuerwache 4 ist nicht nur die kleinste Wache der Berufsfeuerwehr in Lübeck, sondern mit einer Besetzung von sechs Mann vermutlich auch die kleineste Wache einer Berufsfeuerwehr in Deutschland. Neben den normalen feuerwehrtechnischen und rettungsdienstlichen Aufgaben wird der Brandschutz, sowie die technische Hilfeleistung auf dem Wasser durch das Löschboot „Senator Emil Peters“ von den Kameraden der Wache 4 gewährleistet.
Gemeinsam mit dem Chef der Lübecker Feuerwehr Bernd Neumann und seinen Stellvertreter Thomas Köstler sprachen die Mitglieder über die Auswirkungen des Feuerwehrgutachtes und das mit ca. 215 qKm extrem große und schwierig abzudeckende Stadtgebiet mit seinen sehr unterschiedlichen Anforderungen von der Wasserrettung bis zu der hohen Anzahl an denkmalgeschützten Gebäuden in der historischen Altstadt – dem Weltkulturerbe der Hansestadt. Der sicherheitspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Jochen Mauritz machte, dass die CDU an einem 4-Wachen-System festhalte: „Wir benötigen wegen der Größe des Stadtgebietes und um die Hilfsfristen einzuhalten ein 4-Wachen-System. Darüber hinaus ist die enge Kooperation mit den Freiwilligen Feuerwehren unerlässlich und wesentlicher Bestandteil des Rettungskonzeptes in der Hansestadt Lübeck.“
Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Diskussion über das Löschboot „Senator Emil Peters“, das bereits 1972 gebaut wurde, aber immer noch unermüdlich seinen Dienst tue. Dennoch häufen sich die Reparaturen und die Betriebskosten stiegen. Naumann machte eines deutlich: „Ja wir brauchen ein Löschboot. Zum Schutz des Hafens und weil bei vielen Gebäuden wasserseitig zu wenig Platz sei, um Löschzüge optimal zu positionieren. Dafür bräuchte man ein Boot.“ Ein neues Löschboot würde die Hansestadt nach bisherigen Schätzungen etwa 1,9 Mio. Euro kosten. Mauritz schlug vor, über die Fördermittel des Bundes hinaus sich auch um andere Fördermöglichkeiten, wie z.B. die der EU zu bemühen.
Köstler betonte, dass es extrem anstrengend sei, die hohen Standards beim Personal zu halten. Auch bei der Lübecker Berufsfeuerwehr mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Dennoch könne die Berufsfeuerwehr auf eine gute Kooperation mit den freiwilligen Feuerwehren bauen. Deren Mitgliedszahlen mit ca. 700 Personen seien in der Vergangenheit stabil. Man profitiere auch von den Studenten der Universität und der Fachhochschulen. Diese sorgten für eine gesunde Altersstruktur von durchschnittlich 30 Jahren und brächten Knowhow und Ideen aus anderen Bundesländern nach Lübeck mit. Dieses werde als großer Vorteil angesehen, auch wenn die Kameraden die Hansestadt und damit auch die Feuerwehr meist nach dem Studium wieder verließen.
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