Die Hansestadt Lübeck vergisst die mittleren Einkommensschichten

18.02.2020

Der Vorsitzende des Bauausschusses Christopher Lötsch erklärte zur aktuellen Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Hansestadt Lübeck, dass bei aktuellen Projekten die Hansestadt die mittleren Einkommensschichten vergesse. Der Fokus liege vor allem auf sozialem Wohnungsbau. Dadurch werde die Mittelschicht vernachlässigt. Daher fordere die CDU neben Mietwohnungen für mittlere Einkommensschichten auch mehr preisgünstiges Wohneigentum.

„Neben freistehenden Einfamilienhäusern fehlt uns im Geschosswohnungsbau inzwischen das mittlere Preissegment. Der soziale Wohnungsbau muss von den Wohnungsunternehmen durch das hochpreisige Segment gegenfinanziert werden. Wir dürfen die Kosten für den Wohnungsbau nicht weiter ansteigen lassen. Aber zunehmender Sozialwohnungsbau, immer mehr Tiefgaragen und die Forderung nach ökologischen Klimaquartieren drehen an der Preisspirale für den frei finanzierten Wohnungsbau. Wir müssen unsere Forderungen und Erwartungen reduzieren. Nur so bekommen wir preisgünstigen Wohnraum für alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten.

Die Wohneigentumsquote in der Hansestadt liegt laut Wohnungsmarktbericht nur bei 29%. Das Ziel preisgünstiges Wohneigentum zu schaffen, spielt in der Verwaltung der Hansestadt keine Rolle. Dabei ist Wohneigentum ein wirksamer Schutz vor Altersarmut. Im März 2019 wurde der Bürgermeister aufgefordert ein Konzept zur Bildung von Wohneigentum aufzustellen. Dies liegt noch immer nicht vor!

Von den Grünen und dem Bürgermeister wird immer auf den demografischen Wandel und dadurch freiwerdende Einfamilienhausgrundstücke hingewiesen. Aber aktive Hilfen und Impulse der Stadt zum Beispiel für ältere Menschen, die von ihrem Haus in eine kleinere Wohnung ziehen wollen, sucht man vergebens. Wo bleiben hier die Konzepte? Welche Impulse werden benötigt?“