Heilprktiker: „Das ist mehr als so‘n Guru-Job“

21.05.2019

Heilpraktiker genießen eine hohe Akzeptanz in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die meisten führen ihren Beruf sehr verantwortungsbewusst aus. Allerdings wird auf Bundesebene seit Jahren über eine Reform des Berufes, etwa in Bezug auf einheitliche Kriterien der Berufsausübung, diskutiert.

Beim Gesundheitsamt in der Hansestadt Lübeck liegt die Zuständigkeit für die Prüfung und die Bescheinigung von Heilpraktikern. Aus diesem Grund hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion beschlossen, eine Reihe von Fragen zu diesem Bereich im zuständigen Sozialausschuss zu stellen.

„Uns geht es in erster Linie um die Qualität der medizinischen Versorgung und den Schutz der Patienten in der Hansestadt, denn der Beruf des Heilpraktikers ist mehr als so‘n Guru-Job“, so der sozialpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Dr. Carsten Grohmann.

„Die Tätigkeit eines Heilpraktikers basiert auf einem Behandlungsvertrag mit dem Patienten. Viele Patienten vertrauen diesem Menschen mehr als der herkömmlichen von den Krankenkassen finanzierten Schulmedizin. Aber die Höhe der Vergütung ist der freien Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern überlassen. Oft werden Behandlungsmethoden ohne wissenschaftlich nachgewiesenen Nutzen angewendet. Da es keine gesetzlich festgelegten Kontrollen der Methoden und kein verbindliches berufliches Standesrecht gibt, können wir von staatlicher Seite nur auf die Informationen des Gesundheitsamtes zurückgreifen.

Wir als CDU-Fraktion möchten uns daher ein Bild davon machen, wie der Berufsstand hier in der Hansestadt mit dem Gesundheitsamt zusammenarbeitet und welche Informationen in der Stadt vorliegen.

Die Qualität der Ausbildung von Heilpraktikern unterliegt darüber hinaus keiner staatlichen Aufsicht. Die Bezeichnung Heilpraktiker ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Es gibt keine vorgeschriebene Regelausbildung, nur eine staatlich geregelte schriftliche und mündliche Prüfung durch das Gesundheitsamt. Deren Voraussetzungen sind eine Hauptschulabschluss, die gesundheitliche Eignung (Gesundheitszeugnis) und die „sittliche Eignung“ (polizeiliches Führungszeugnis).

Um die Qualität der Leistungen bundesweit zu verbessern, muss nach Ansicht der CDU die Ausbildung und Ausübung der Heilpraktiker vereinheitlicht werden. Dafür sind gleiche Standards notwendig. Aber die kann nur der Bund festlegen.“

Anfrage der CDU im Sozialausschuss