
„Hier wird es nie so sein wie in Kiel“, sagte Schleswig-Holsteins Staatssekretär Frank Nägele (SPD) bei der Diskussion über Pläne zum Bau eines neuen Kreuzfahrtterminals in Travemünde. Lübeck solle sich lieber auf das Nischensegment kleiner Luxus-Kreuzfahrtschiffe konzentrieren. Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der Hansestadt Lübeck Dr. Burkhart Eymer sieht in der Aussage eine klare Bevorzugung der Landeshauptstadt durch die Landesregierung. „Wir in Lübeck sollen uns mit den kleinen Fischen zufriedengeben, während Kiel die dicken Pötte abfischt. Dabei biete die Hansestadt das für Kreuzfahrttouristen deutlich attraktivere Ziel. Was das Weltkulturerbe und das Umland anzubieten hat, sucht man in Kiel vergeblich.“
Gemeinsame Aktivitäten von Hafenwirtschaft und Politik, um einen weiteren Anleger zu realisieren, den auch größere Kreuzfahrtschiffe anlaufen können, unterstützt das CDU-Bürgerschaftsmitglied ausdrücklich. „Das proaktive Handeln der LHG-Geschäftsführung begrüße ich sehr. Wir müssen erneut prüfen, wie ein Kreuzfahrtterminal zu realisieren ist, ohne uns von dem Totschlagargument, dieses sei nicht zu finanzieren, abschrecken zu lassen.“ Eymer machte allerdings deutlich, dass er auch das Land in der Plicht sehe, bei der Finanzierung zu helfen.
Denn ungebrochen ist auf der Ostsee der Trend zu größeren Schiffen. Die durchschnittliche Bettengröße pro Schiff liegt inzwischen bei 1.500. Aktuelle Neubauten übersteigen diese mit 3.000-5.000 Betten bei weitem. Die Schiffe werden immer größer und länger, daher benötige Lübeck einen entsprechenden Terminal, um von der Entwicklung zu profitieren, betonte Eymer. Außerdem werden die Schiffe den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen durch verglaste Terrasse und Pool-Bereiche mit verschließbarem Dach angepasst. Das ermögliche auch ganzjährige Angebote auf der Ostsee.
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