
Zu dem gestrigen (11. November) Arbeitsgespräch „Integration von Flüchtlingen in Lübeck – Welche Herausforderungen erwarten uns am Arbeitsmarkt?“ der CDU-Bürgerschaftsfraktion gemeinsam mit der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU sagte die sozialpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion Heidi Menorca:
„Der Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck Herr Joachim Tag und der Leiter der Agentur für Arbeit Lübeck Herr Markus Dusch haben uns sehr deutlich gemacht, dass sie nicht davon ausgehen, dass ausländische Arbeitskräfte deutsche Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit drängen werden. Denn die rechtlichen Rahmenbedingungen priorisieren weiterhin Deutsche und EU-Bürger.“
Vielmehr brauche der deutsche Arbeitsmarkt nach Ansicht der beiden Experten in vielen Bereichen dringend Nachwuchs, da in den kommenden Jahren rund 6 Mio. Beschäftigte aus dem Arbeitsleben ausscheiden werden. Da 2/3 der Asylbewerber unter 30 Jahre alt sind, biete dieser Zuzug von jungen und hochmotivierten Kräften eine große Chance.
„Wir haben hier einmalige Möglichkeit durch Beschulung und Ausbildung die sich bereits jetzt auftuenden Lücken in bestimmten Berufsgruppen aufzufüllen. Ich sehe in den vielen Fachkräften aus den touristischen Gebieten des Nahen Ostens, die jetzt zu uns kommen, das personelle Potential, dass wir dringend für die heimische Tourismusbranche sowie das Hotel und Gaststättengewerbe brauchen“, erklärte Menorca.
Auch die Logistikbranche profitiere nach Aussage von Tag und Dusch von den neuen zusätzlichen Arbeitskräften. Mit nur geringem zusätzlichen Qualifizierungsaufwand könne Personalengpässe zum Beispiel bei den Transporteuren und in der Lagerhaltung ausgeglichen werden. Diese Berufsbereiche besäßen für viele einheimische Arbeitskräfte nur eine geringe Attraktivität.
Joachim Tag und Markus Dusch verdeutlichten, dass die in diesem Jahr neu geschaffenen rechtlichen Rahmenbedingen zurzeit die größten logistischen Anforderungen an das Jobcenter und die Arbeitsagentur stellten. Wichtig sei vor allen die zügige Erfassung von Asylbewerbern und deren Qualifikation. Dieses beginne, sobald die Flüchtlinge mit einer hohen Bleibewahrscheinlichkeit erklärten, sie wollen einen Antrag auf Asyl stellen. Dieses beträfe vor allem Personen aus Syrien, Iran, Irak und Eritrea.
Dusch und Tag machten aber auch deutlich, dass an den bisherigen Leistungen ihrer Behörden für die einheimischen Arbeitslosen sich nichts verändert haben. Für die Integration der Flüchtlinge seien neue, zusätzliche Mittel und Personal vom Bund bereitgestellt worden.
„Inzwischen dürfen und können die zu uns kommenden Asylbewerber frühzeitiger die Deutsche Sprache erlernen. Das beschleunigt nicht nur die Integration der Menschen, sondern ermöglicht es ihnen auch eher eine Arbeit aufzunehmen. Allerdings wird es auch für die vielen zu uns kommenden Analphabeten nicht einfach sein, dass nötige Sprachniveau von mindestens B1 zu erreichen, dass notwendig ist, um eine qualifizierte Arbeit aufzunehmen. Doch bin ich bei den vielen jungen und motivierten Asylbewerbern zuversichtlich“, erklärte Menorca abschließend.
Pressekontakt
Marco Bröcker | Fraktionsgeschäftsführer | Rathaus | 23539 Lübeck
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