
Aber Qualität vor Quantität
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Ulrich Krause gratuliert Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD) zu seiner Wiederwahl, meldet nur leise Zweifel an dessen selbst gestecktem Ziel an, bis 2030 in der Hansestadt Lübeck 15.000 neue Jobs schaffen zu wollen. Dieses Ziel sei selbstverständlich nicht zu beanstanden. Aber abgesehen davon, dass Senator Schindler dann – mit 71 Jahren – voraussichtlich nicht mehr im Amt sein werde, merkte Krause an, dass es allein auf die Zahl der Arbeitsplätze nicht ankommen könne.
„Die vom Wirtschaftssenator selbst erarbeitete Strategie 2030 sieht für die Hansestadt eine Zunahme von ca. 6.500 Arbeitsplätzen vor. Dass Senator Schindler zu seiner Wiederwahl das Ziel von 15.000 Arbeitsplätzen ausgibt, erscheint vor diesem Hintergrund sehr ambitioniert“, so Ulrich Krause. Er sichert dem Senator zu, die CDU werde ihn auch nicht an der Anzahl der Arbeitsplätze messen, die er in den kommenden Jahren schaffe. Entscheidend sei die Qualität der geschaffenen Arbeitsplätze. „Die Hansestadt krankt daran, dass sowohl das Lohnniveau als auch das verfügbare Einkommen unterhalb des Bundesdurchschnittes liegt“, erklärte der CDU-Wirtschaftsexperte.
Aus Sicht der CDU muss die Hansestadt vor allem die Qualität der Arbeitsplätze steigern. Das ergebe sich auch aus dem aktuellen Städteranking des Institutes der deutschen Wirtschaft in Köln. „In Lübeck haben nur 10% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Damit gehört die Hansestadt zu den Schlusslichtern unter den Deutschen Großstädten. Das sollte uns zu denken geben“, so Krause. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Hochschul- oder Fachhochschulabschluss sank in den letzten fünf Jahren sogar. Ähnlich düster sehe die Prognose bei den wissensintensiven Dienstleistungen aus. Auch hier ging die Zahl der Beschäftigten in den letzten Jahren signifikant zurück. Nur noch 17,5% der Beschäftigten in Lübeck verdienten in diesem Bereich ihr Geld.
Diese Zahlen verdeutlichen, wo die eigentlichen Herausforderungen für den alten und neuen Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD) lägen. „Nicht allein Quantität sollte nach Ansicht der CDU das Ziel sein, sondern Qualität“, erklärte das Bürgerschaftsmitglied aus Travemünde. „Nur die Ansiedlung hochwertiger und auf die Zukunftsbranchen ausgerichteter Unternehmen entwickeln die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitsplätzen, die die Hansestadt unbedingt für ihre Zukunftsfähigkeit benötigt.“
Und abschließend merkte Krause auch noch an, dass die von Herrn Senator Schindler angekündigten Arbeitsplätze ja auch nicht von der Verwaltung geschaffen würden. Das könne nur die Wirtschaft. Aufgabe der Stadt müsse es sein, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Unternehmen sich hier entweder neu ansiedeln oder hier am Ort florieren und expandieren. Die beste Möglichkeit, das von Seiten der Stadt zu befördern, wäre es, auf die weitere finanzielle Belastung von Lübecker Unternehmen – wie etwa die geplante Einführung einer Fremdenverkehrsabgabe – zu verzichten.
Pressekontakt
Marco Bröcker | Fraktionsgeschäftsführer | Rathaus | 23539 Lübeck
Telefon: (0451) 122-1060 | E-Mail: broecker [at] cdu-fraktion-luebeck.de
Empfehlen Sie uns!