Hotspot 29: Besuch im zukünftigen Landschaftsschutzgebiet auf dem Priwall

17.09.2020

Buntes, vielfältiges Vogelzwitschern, Sonnenschein und leichtes Blätterrauschen begleiteten die Mitglieder der CDU-Fraktion bei einer Führung durch die Waldflächen auf dem Priwall. Vielfältig und spannend waren auch die Informationen, die Knut Sturm, Bereichsleiter Stadtwald der Hansestadt Lübeck, für die interessierten Fraktionsmitglieder parat hatte.

Biologischer Hotspot 29 - das ist der offizielle Name, der das Gebiet vom Priwall entlang der Ostseeküste bis zum Lauerholz bezeichnet. Insgesamt gibt es in Deutschland lediglich 30 dieser biologischen Hotspots. „Es handelt sich dabei um Gebiete, die vom Bundesamt für Naturschutz ausgewiesen werden und für den Schutz der biologischen Diversität von höchster Priorität sind“, so Knut Sturm.

Das Waldgebiet hinter der neuen Waterfront auf dem Priwall soll nun final zu einem Landschaftsschutzgebiet erklärt werden. Für Knut Sturm ist das ein richtiger Schritt, um die Landschaft optimal zu schützen: „Wir haben hier hinter der Waterfront einen vielfältigen Mischwald mit Kiefern, Buchen und auch Edellaubhölzern. Der Wald wächst auf einer ehemaligen Düne. Durch die Landschaftsschutzverordnung soll vor allem die Grundwasserneubildung, die Dünenstruktur und der Boden an sich geschützt werden. Durch eine Landschaftsschutzverordnung können wir die lokalen Belange bestmöglich berücksichtigen.“

Warum es eine Landschaftsschutzverordnung benötigt, ist in der Mitte des Waldes, direkt an der Mecklenburger Landstraße, zu sehen. Hier liegt ein kahles, mehrere hundert Quadratmeter großes Waldstück. Abgestorbene Bäume liegen auf dem Boden und sorgen für ein erschreckendes Bild. Knut Sturm hat eine Vermutung, wie der Schaden zustande kam: „Gegenüber des Waldstücks wurde eine Immobilie mit Tiefgarage gebaut. Es liegt nahe, dass beim Bau der Tiefgarage eine Grundwasserader verbaut und einen Teil der Waldfläche abgeschnitten wurde. Fest steht: Bei aktiver Landschaftsschutzverordnung wäre das nicht passiert.“

Ein gutes Beispiel, wie sensibel die Natur sein kann. Die neue Landschaftsschutzverordnung wird einen solchen Schaden in Zukunft hoffentlich verhindern und ihren Teil dazu beitragen, die vielfältige und bunte Natur auf dem Priwall zu erhalten.